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Der Löwenzahn – ein Tausendsassa

Wer jetzt im Frühjahr durch die Landschaft streift, sieht von April bis Mai, vorwiegend auf Wiesen oder an Ackerrändern, den leuchtend gelben Wiesen-Löwenzahn (Taraxacum officinale) blühen. Fast jeder kennt diese Pflanze unter dem Namen „Pusteblume“ oder „Kuhblume“. Das Gewächs ist sehr anpassungsfähig und anspruchslos - liebt einerseits nährstoffhaltige, stickstoffreiche Böden, wächst andererseits da, wo sonst nichts gedeiht. Daher finden wir den Löwenzahn auch auf Flächen, die brach liegen, auf Schutthalden oder in Mauerritzen.

Auffällig sind seine grob gezähnten Blätter (daher rührt auch der Name Löwenzahn) sowie die ausgeprägte lange Pfahlwurzel, die bis zu zwei Meter lang werden kann. Blätter und Stängel enthalten einen weißen Milchsaft, welcher bei einigen Menschen zu Ausschlägen führen kann. Der besonders in den Wurzeln enthaltene latexhaltige Milchsaft ähnelt dem Naturkautschuk. Dicht gedrängt am Stängel stehen die Blätter kreisförmig in einer Rosette. Erstaunlich ist die gelbe Blüte. Denn hier trügt der Schein. Die vielen kleinen Zungenblüten formen die eigentliche Blüte des Löwenzahns und bilden gemeinsam ein sogenanntes Körbchen. Während der Blütezeit schließt sich die empfindliche Blüte bei Nacht, Regen oder trockenen Zeiten.

Bereits im frühen Frühjahr liefert der Löwenzahn ausreichend Pollen und Nektar und dient den Insekten als erstklassige Nahrungsquelle. Teile der Pflanze finden auch in unserer Küche Verwendung. Aus den gelben Blüten lässt sich ein wohlschmeckender Gelee kochen und mit den jungen Blättern ein köstlicher Salat zubereiten. In der Nachkriegszeit wurde aus der getrockneten Wurzeln der Pflanze ein Ersatzkaffee hergestellt.

Für die Verbreitung der Pflanze sorgen die zahlreichen zylinderförmigen Früchte, die mit Flugschirmen ausgestattet durch den Wind fliegen. Manchmal nehmen wir das selbst in die Hand, indem wir die kleinen Fallschirmchen einfach in die Landschaft pusten.